Am Vorabend des Martinstages versammelten sich auf dem Schulhof der Bodelschwingschule zahlreiche Familien um am St. Martinsumzug teilzunehmen. Eingeladen hatte dazu das Familienzentrum St. Franziskus, bestehend aus den Kindertageseinrichtungen Don Bosco, Hellbach und St. Joseph.
Auf dem Schulhof wurden zu den Klängen des Spielmannszugs Hellbach zunächst einige Lieder zu St. Martin angestimmt, bevor zum Umzug Aufstellung genommen wurde. Über die Spiekersstraße, Hauptstraße, Graf-Galen-Straße und Rektor-Wilger-Straße führte der Weg zurück zum Schulhof der Bodelschwinghschule. Karin Kampmann erzählte hier die Geschichte des heiligen Martin von Tours, besser bekannt als St. Martin, der der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Dargestellt wurde die Szene von Carina Mühlenstrodt (St. Martin) und Jana Schlepphorst (Bettler). Für das Schauspiel stellte Marion Schmalenstroth ihr Pferd zur Verfügung. Die Polizei aus Beckum und Mitglieder des Löschzugs Neubeckum der Freiwilligen Feuerwehr Beckum sorgten für Sicherheit auf dem Umzugsweg und begleiteten die Veranstaltung.
Wer war eigentlich St. Martin?
Der heilige Martin von Tours wurde um 316 nach Christus in Pannonien (im heutigen Ungarn) geboren. Martin war Soldat und diente bereits mit 15 Jahren der römischen Armee. Etwa in dieser Zeit traf er im Winter auf einer Straße einen armen Bettelmann. Der spärlich bekleidete Bettler flehte Martin um eine Gabe an. Daraufhin teilte dieser seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Bettelmann eine Hälfte des Mantels, so die Legende. In der folgenden Nacht erschien Martin Jesus Christus im Traum und gab sich als der Bettler zu erkennen. Dieses Ereignis war für Martin der Auslöser, sich taufen zu lassen, seinen Soldatendienst aufzugeben und Schüler des berühmten Kirchenlehrers Hilarius zu werden.
Später wurde Martin zum Bischof von Tours geweiht. Der Bischof war besonders für seinen asketischen Lebensstil bekannt und wurde nach seinem Tod vom Papst heiliggesprochen. Seither gilt St. Martin als Schutzpatron der Bettler, Soldaten, Waffenschmiede und Haustiere.
Text: Dieter Lillemannstöns
11.11.2017